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Nach 52000km mit Profi Dry Lube war die Kette erst so weit gespannt
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Oft wird diskutiert, welche Art der
Kettenschmierung sich wohl am Besten auf das Material auswirkt. Die
Meinungen und Erfahrungen gehen da sehr weit auseinander – meistens
wird aber nur vermutet und selten aus wirklicher Erfahrung gesprochen.
Daher habe ich nun mal ein paar Sätze und Bilder zusammengestellt, um
darzulegen, warum für mich Profi-Dry-Lube die beste Lösung ist.
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Wie bereits im Moppedbericht erwähnt,
habe ich nun die Originalkette mit weißem Fett 41500km gefahren und
beim Wechseln des Kettenkits habe ich alle Teile gereinigt, was ziemlich
aufwendig war und letztendlich in einer Sauerei gipfelte. Überall
Schmier und klebriges Kettenfett ... das gesamte hintere Motorrad konnte
man ja kaum noch anfassen, weil überall mal etwas weggeschleudertes
Fett klebte, was beim Waschen nicht mit weggewischt wurde. Zudem war das
Reinigen in kleinen Ecken sehr mühselig. |
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Schon längere Zeit hatte ich
Profi-Dry-Lube ins Auge gefasst, aber aufgrund der unterschiedlichen
Erfahrungsberichte muß man sich ja doch erst einmal aufraffen, die
Gewohnheiten zu wechseln, zumal sich ein Wechsel gemäß Hersteller nur
bis 10.000 km lebensverlängernd für die Kette lohnt. Aber mir ging es
ja in erster Linie um die Sauberkeit – endlich weg vom ewig klebrigen
Moppedheck und Hinterrrad. Vor der XJR hatte ich zuletzt 12 Jahre lang
Kardanmoppeds und das Kettensiffproblem meiner früheren Moppeds schon
fast in die Vergessenheit verdrängt .... zumal davor die
Kettenschmiermittel ja nicht einmal so gut waren wie heutzutage. |
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Wie dem auch sei – das neue
Kettenkit wurde von Anfang an mit Dry-Lube gefahren und hat
mich 52.000 km begleitet. Nach den ersten Kilometern, bei denen
sich noch Originalkettenfett auf dem Hinterrad finden ließ, wurden die
Anzeichen immer schwächer und die Stärke vom Dry-Lube trat ans Licht
;-)
Der erste Vorteil ist, dass das
Mittel keine Einwirkzeit braucht – also kann man auch mal eben kurz
vor einer Fahrt die Kette einsprühen, ohne 200m später alles auf der
Felge zu finden. Bei weißem Fett war es ja schon mal ratsam einen Tag
vorher einzusprühen. Als weiteren sehr angenehmen Punkt empfinde ich,
dass Dry-Lube nicht klebt und man somit jederzeit einen Sprühnebel oder
etwas fehlgeleitetes Spray einfach wegwischen kann, wie Staub. So lässt
sich das Mopped sehr gut halbwegs sauber halten, ohne viel Aufwand zu
betreiben. Die Kette habe ich z.B. nicht ein einziges Mal gereinigt, während
der 52.000 km. Was stört mich dann der etwas höhere Preis von Dry-Lube
oder die Vorgabe, dass man alle 400km oder nach jeder Regenfahrt nachsprühen
soll – gegen den ersparten Aufwand ist das nur ein Klacks. Wenn das
Originalfett mal weg ist, kann man ohne weiteres die Kette anfassen ohne
einen großartigen Schmierfilm aufzunehmen. Was da an Dreck an der Hand
bleibt, ist leicht wieder abzuwischen.
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Reinigung |
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Nachteil beim Dry-Lube ist, dass
man die Kette deutlich hört, wenn sie zu trocken wird – dann gibt es
Geräusche, die beim ersten Mal ernsthafte Schäden am Mopped vermuten
lassen ... die aber genauso wieder verschwinden, wenn die Kette wieder
eingesprüht wurde.
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Während der vielen Kilometer
brauchte ich die Kette kaum nachzuspannen und auch am Ende ihrer Tage
war immer noch reichlich Platz zum Nachspannen, allerdings fing die
Kette an, leicht zu Schlagen und so musste halt ein neues Kit herbei.
Beim Austausch der Verschleißteile
zeigte sich dann auch, dass das hintere Kettenrad recht abgenutzt war, während
das vordere Ritzel gar nicht mal so schlimm aussah. |
hinteres Ritzel im direkten Vergleich
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vorderes Ritzel im direkten Vergleich
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Die Dreckablagerungen hielten sich im Vergleich zum
herkömmlichen Kettenspray sehr in Grenzen. Im Bereich des Hinteren
Ritzels war die Schicht rund 2/10mm dick und ließ sich gut vorsichtig
abschaben ohne Lack oder sonstiges zu beschädigen – Reste habe ich
dann mit Bremsenreiniger leicht beseitigen können. Im vorderen
Ritzelgehäuse fand ich zwar mehr Dreck, als erwartet – aber immer
noch weniger als früher. Dieser Dreck hier klebte ebenfalls nicht,
sondern war eher mit verfestigter Erde zu vergleichen. Das ließ sich
alles recht einfach herauslösen und entsorgen. Die Schwinge war
sauberer als bei ersten Kettenwechsel und die sonstigen Bauteile, die in
der Flugbahn des Sprays liegen, waren halt mit trockenem Dreck behaftet
und nicht mit klebriger Masse zugekleistert.
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Was man reinigen will, je
nach Dicke der Dreckschicht erst mal „abkratzten“ oder abwischen und
anschließend mit Bremsenreiniger endreinigen – im Vergleich zum
normalen Kettenspray bekommt man mühelose Sauberkeit.
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Alles
in Allem bin ich also nach wie vor von Dry-Lube überzeugt und werde
auch weiterhin damit fahren. Vielleicht muß ich hier und da mal mehr
sprühen als Andere, aber weniger Kette spannen und Mopped reinigen. Für
meine Interessen ist das der angenehmere Weg. |
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