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Unikat - the next generation ...
Hab ne „ Neue „ am Start…
Leider musste ich mich im vergangenen
Winter von meiner rattigen GSX-R 750 trennen.
Nachdem ich den Motor
gesemmelt hatte war es mir nicht möglich sie mit den mir zur Verfügung
stehenden Barschaften wieder so zu reanimieren das ich nicht bei jeder
Clubausfahrt einen Clubausfall hatte. Hab sie dann an einen jungen
Schrauber weiter gegeben, der aus ihr, als Winterprojekt, einen geilen
Fighter bauen wollte.
Habe dann lange gesucht und dann endlich
einen würdigen Ersatz gefunden.
Suzuki SV 1000 N, Bj. 2006, mit echten 3500
km auf der Uhr und in tadellosem Zustand.
Nach dem ersten Probesitzen war mir klar,
genau diese musste es sein. Ich passte genau in das Motorrad rein, sie
sah super aus und hatte noch ein paar Kilo weniger auf den Rippen wie
meine GSX-R und dann mit mehr PS ( 120 ), mehr Hubraum ( 1000 ) und das
alles nur noch auf 2 Zylinder verteilt, musste es einfach der Knaller
werden.
Es wurde nicht lange überlegt, habe einen
sehr guten Freund mitgenommen der sie Probe gefahren hat und sie war
mir.
Leider gab es einen riiiiiesen Fehler an
dem Motorrad, sie war wunderschön, aber sie war
„ SILBER „
Zuerst dachte ich, daran wirst du dich
schon gewöhnen, aber mit der Zeit wurde es nicht besser.
Dazu kamen die vielen dummen Sprüche der
Member und Freunde, weil ich mit der alten GSX-R ein ganz anderes Image
vertreten habe. Sie war rattig, schmutzig, schnell und laut, wurde nie
gewaschen, kannte kein Öl oder Kettenfett und erregte auf Treffen mehr
Aufsehen wie ne rausgeputzte Harley.
Die SV war was ganz anderes. Sie sah aus
wie neu, auf den Reifen waren noch die Noppen drauf, die Kette glänzte
und alles funktionierte ohne zu improvisieren.
An dem Moped war so viel Technik das ich
mich erst mal ein paar Stunden mit dem Handbuch auseinander setzen
musste um zu verstehen was welche Zeichen in Kombination auf den
Digitalanzeigen bedeuteten und bei welchem Code sie kurz vor der
Explosion stand.
Nach mehreren Umbauversuchen und Varianten
hatten wir sie dann endlich soweit das ich sie dann auch selber fahren
konnte.
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An dieser Stelle möchte ich ein ganz
großes „ Danke „ an meinen Freund und Schrauber Uwe los werden, der
in zig Stunden geduldig alle meine Wünsche umgesetzt hat.
Kupplung
& Handbremse links 1
Fußgas 1
Dann kam der Hammer, Schlüssel rein,
Starten, ohne fitzeliegem Choke sofort ein rund laufender Motor der ein
zufriedenes Brummen von sich gab und bereit war hemmungslos Kraft auf
die Straße zu geben, war ein Erlebnis der Extraklasse.
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Doch das Fahren war purer Stress.
Die ruckige Kraft des Zweizylinders
entfaltete sich so gewaltig im Vergleich zu dem ruhigen und
gleichmäßigen Verhalten der Vierzylinder GSX-R, das ich dachte, ich
hätte seit Jahren kein Motorrad mehr angepackt. Ich musste neu fahren
lernen.
Wenn ich auf das Gaspedal trete, ist da Gas und zwar sofort und
gnadenlos, nicht langsam steigend und sanft kontrollierbar.
Wenn ich in eine Kurve fahre, bin ich erschreckt wie schnell man da drin
ist, wie viel ich drücken muss um sie in der Kurve zu halten und wie
steif sie sich dabei verhält. Aber klar, das kommt halt durch den
Lenkungsdämpfer den die GSX-R nicht hatte.
Egal, da musste ich durch und mit der Zeit habe ich mich auch daran
gewöhnt.
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Doch dann ist mir was anderes sehr negativ
aufgestoßen, sie verbrauchte enorm viel Benzin.
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Ich fuhr die Suzuki praktisch nur in
der Stadt, auf dem Weg zur Arbeit und wieder zurück, gerade mal 10 km
eine Strecke. Sie wurde eigentlich nie richtig warm und lief immer mit
sehr fettem Gemisch. Da sie ja Hightech Startautomatik und
Einspritztechnik besaß und nicht mehr handbetriebener Choke, hatte ich
keinen Einfluss mehr darauf das sie sich ca. 8-9 Liter teuren Super
durch die zwei Zylinder zog.
Ich war verzweifelt, hatte ich doch endlich ein geiles, zuverlässiges
vor Spaß triefendes Hightech Motorrad, was ich mir bei dem Verbrauch
eigentlich nicht leisten konnte.
Dann endlich ließ das schlechte Wetter nach und ich wollte endlich mal
ne längere Tour machen und was ganz neu war, das erste Mal mit meiner
Frau als Sozius hinten drauf. Meine GSX-R hatte nur eine Monositzbank
und ich war daher immer alleine unterwegs.
Ich fuhr also wie ein Musterschüler, sanftes Gas, keine
Beschleunigungsorgie, keine Drehzahlexplosion und mit Bedacht
ausgeführte Bremsaktionen um meinen Fahrgast nicht die erste Ausfahrt
zu vergraulen.
Bisher ging im Stadtverkehr genau bei 150 gefahrenen km die Tankanzeige
an um zu signalisieren dass die Reserve angebrochen ist und bald eine
Zapfsäule aufgesucht werden sollte.
Nichts geschah, weder bei 150, 160, oder 170 km, keine Tankanzeige. Ich
wurde leicht nervös, sollte die Anzeige defekt sein und gleich schieben
angesagt sein?
Ich hab‘s dann bis 200 km ausgehalten, dann bin ich tanken gefahren.
Die Überraschung war groß, es passten gerade mal 10 L Sprit in den
Tank. 5 L auf 100 km, ein Traumwert.
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Nun hatte ich also ein Top Motorrad zum
Touren fahren - alles wäre also gut, wenn sie nur nicht „ SILBER „
gewesen wäre.
Das Schicksal hatte ein Einsehen mit mir.
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An einem Vormittag, ich hatte das
Motorrad auf dem entsprechenden Motorradparkplatz geparkt und war am
Arbeiten als ein Arbeitskollege mir aufgeregt sagte das ich schnell
mitkommen solle, ein anderer Kollege habe versucht seine dicke BMW neben
mir ein zu Parken und habe dabei die Gewalt über die BMW verloren und
mit ihr meine Suzi um gekickt.
Das war genau das was ich brauchte. Alle Teile rund um das Moped die mit
silberner Farbe lackiert waren, wurden leicht aber ausreichend
beschädigt, so dass ein enormer Versicherungsfall
entstand.
Nach dem die Versicherung nach langem hin und her, Kostenvoranschlag und
Sachverständigengutachten endlich das Geld überwiesen hatte konnte ich
endlich meinen Traum verwirklichen.
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Alle silbernen Teile wurden „ MATTSCHWARZ
„ die große orig. Auspuffanlage wurde gegen eine saugeile kleine
Hurik-Carbon Anlage mit einem tiefen Brummen ausgetauscht und ein super
Koffersystem von SW, Quick Look, mit Givi Koffern wurde auch noch
angebaut.
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Das Koffersystem ist echt klasse, denn wenn
man die Koffer nicht benötigt, ist die Halterung in Sekunden entfernt
und es bleiben lediglich drei kleine Aufnahmen übrig die aber
überhaupt nicht die Optik stört.
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Jetzt ist sie ein echter Hingucker, welcher
sich schon von weitem durch seinen tiefen Ton ankündigt und nur noch
Spaß macht. Leistung und Handling ist kaum an die Grenze zu bringen und
zum Tanken fährt man mit einem Lächeln auf den Lippen an die
Zapfsäule.
Und hier zum Abschluß noch der Sound dazu:
*KLICK*
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So macht Moped Spaß und ich zitiere Eugen
Wendmann:
„ Ich habe ein
Motorrad und Freunde. Meine Freunde haben ein Motorrad. Was will man
mehr ? „ |
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