Eine gebrauchte Kawasaki GPZ 600 R,  Bj 1989,  85 PS mit gut 30.000 km war mein "Wiedereinsteigermopped". Die Farbe war ein umlackiertes dunkellila-braun-schwarz, zwar nicht gerade toll aber immer noch besser als die für die Baujahre bekannten 2-3 farbig gestreiften Modelle oder das bekannte grün.

Verschlissen wurde an dem Motorrad nur Kette und Reifen, was ja aber durchaus normaler Verschleiß ist. Sonstige Probleme gab es eigentlich nicht. Ausgenommen, dass das Teil trotz Batterieausbau usw. nach Winterpausen und manchmal auch so nach längerer Standzeit nur sehr schlecht wieder in die Gänge zu kriegen war. Wenn sie dann aber lief, konnte die Rennerei losgehen, sie ging bis auf knapp 230 km/h hoch. Das war dann allerdings wegen dem relativ schlechten/wenigen Windschutz hauptsächlich für den Nacken nicht mehr ganz so angenehm. Die GPZ ist ein reines "Sportgerät", dass nach Drehzahl schreit. Sie wird erst ab 6.500 bis 7.000 Umdrehungen aufwärts richtig munter. Unter 6.000 Touren gibt's nur rasseln und klappern vom Motor und z.T. auch Bockigkeit.

Sie lässt sich relativ handlich fahren und ist nicht zuletzt durch die hochgezogenen Auspufftöpfe auch kurvenfreundlich. Allerdings durch knüppelharte Federelemente doch manchmal gewöhnungsbedürftig und nicht immer ganz so einfach.
Die Sitzposition ist entsprechend einem Renner auf längere Zeit nicht unbedingt freundlich, zumindest hatte ich dann und wann schon mal nach gut 1 Std. unangenehmes kribbeln in den Händen mangels Durchblutung wegen der belasteten Handgelenke. Wenn die gute Else oder Lilly mal mitfahren wollte, hatte sie schlechte Karten. Durch hohe Soziusfußrasten sind die Knie dann den Ohren doch sehr nahe.
Wer also solche Moppeds mit hohen Drehzahlen liebt und nicht viel Geld investieren will, ist mit einer GPZ sicher gut bedient. Im Unterhalt günstig und bis auf das Anspringen eigentlich recht zuverlässig.