Die BMW R100RT war zum Zeitpunkt des Kaufs schon lange mein
Traum. Nachdem ich 130000 km mit meiner 450er BMW hinter mich gebracht habe,
blieb einfach keine Alternative als die "große" zu Kaufen.
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Ich befand mich in der glücklichen Lage, 1993 noch eins der
"guten" Modelle zu erwischen - Baujahr 1984 (Bremsscheibe hinten) mit
46000 km. Für eine BMW ist dieser Kilometerstand ja kein Problem.
Mittlerweile hat das Motorrad Ende 2000 den Tachostand von 106000 km erreicht
und war mir bis heute ein zuverlässiges, robustes und schönes Motorrad -
einfach eine schöne BMW.
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Ausfälle hat es in der ganzen Zeit nur 1x gegeben, zu diesem
Zeitpunkt waren 2 Kontakte an der Zündung durchgebrochen und zwar so, daß der
Motor in kaltem Zustand lief und bei Erwärmung stehen blieb. Durch die
Wärmeausdehnung entfernten sich die beiden Bruchstellen voneinander und der
Kontakt ging verloren. Das war schon ärgerlich.
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Ansonsten erfüllt die BMW voll und ganz ihren guten Ruf und
obwohl es sich um ein älteres Modell handelt, kann man nicht über
Fahrwerksprobleme klagen. Es ist auch in dieser Beziehung ganz egal welche
Reifensorte man fährt.
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Ich bin mit der BMW rundum zufrieden und kann mir nicht
vorstellen, das Motorrad noch mal abzugeben. So soll es sein !
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Nach weiteren
unproblematischen 30000km gibt es zwei kleine Nachträge zur BMW.
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Ein extrem schweres Lenken in 2006. Die BMW ist nur durch Manneskraft durch
die Kurven zu bewegen. Abhilfe schaffte die Lockerung des Lenkkopflagers, um den
eingelaufenen Lagerkugeln etwas mehr Spielraum zum Arbeiten zu überlassen.
Resultat nach 2 Jahren mit etwas gelockertem Lenkkopflager fahren: na also, geht
doch!! natürlich wurde das Lager für den TÜV in 2008 wieder auf SOLL
eingestellt.
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Nach einer strammen Autobahnfahrt gibt es jetzt leichte Undichtigkeiten an
der größeren Ölwanne und etwas Schwitzen an den Stösselstangen.
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Ein weiteres Manko: alle bisher gefahrenen Reifen halten auf der Hinterachse
nur ca. 5000km. Dafür sind aber alle bekannten Marken ohne Probleme fahrbar. Außerdem
ist der Reifen auch recht preiswert.
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Wir beide fahren also weiter jede Menge Kilometer um Eure Treffen anzufahren
...
... so war der Plan ...
Da sich aber alles weiterentwickelt, bekam die BMW
Konkurrenz in der Garage und die Jahreskilometer wurden weniger.
Eigentlich kein Grund das Motorrad abzugeben, aber für jedes Fahrzeug
kommt der Tag der Entscheidung, an dem man sich überlegen muß, ob man
noch Geld investiert oder ob man sich trennt.
Wir hatten gemeinsam die 145000 km-Marke genommen und
uns auf den Weg an die 150000 gemacht, als sich der Zeitpunkt für eine
große Revision näherte. So kam es zu der Frage, ob man dafür noch
einige tausend Euro investiert - wohl wissend, daß die BMW nicht
alternativlos in der Garage stand.
Nach so vielen gemeisamen Jahren, trennt man sich
sehr schwer und ungern vom Motorrad. Trotzdem war es letztendlich die
sinnvollere Lösung und so gab ich das Motorrad in, hoffentlich, gute
Hände, um dem neuen Besitzer weiterhin viel Freude zu bereiten, denn
auch mit dieser Kilometerleistung ist für die BMW nicht aller Tage
Abend - sie wäre aber zu schade um nur noch in einer Ecke, in der
Garage zu stehen.
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