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XJ600S Diversion
Das isse

Ich fuhr meine XJ 600 S seit 1998 (mit 8200km gekauft) und habe damit recht gute Erfahrungen gemacht. Die XJ läßt sich in allen Lagen gut beherrschen und ist auch ein optimales Einsteigermotorrad. Meine Variante hat 50 PS, die mir im Allgemeinen vollkommen ausreichen - lediglich an den Steigungen könnte schon mal etwas mehr Druck kommen -  da verhungert die XJ ein wenig, wenn man nicht genug Anlauf holt. Ansonsten kann man mit dem Motorrad auch gut mit den großen Maschinen bei uns mithalten, da wir ja sowieso keine absoluten Raser sind.

Ein allgemein bekanntes Problem ist der schlechte Kaltstart - ein anderer XJ600-Fahrer hat sich deshalb eine zusätzliche Benzinpumpe einbauen lassen und ist mit dieser Lösung sehr zufrieden. In meinem Fall kommt man gut zurecht, wenn man mit etwas Gefühl am Gasgriff startet, das reicht schon aus.

Wenn man dann schon mal unterwegs ist, stellt sich schnell heraus, daß man mit der XJ recht günstig fahren kann (wenn man will). Dann reichen auch schon mal in Ausnahmefällen 3,7 Liter auf 100km. Der Normalbereich bewegt sich eher bei 4,5-5,5 Liter und bei voller Beladung mit hoher Geschwindigkeit erreicht man die 6,5 Liter-Marke.

Die hohen Tourenscheibe ist bei diesem Modell sehr zu empfehlen ! Je nach Körpergröße kann dadurch schon eine deutliche Entlastung des Oberkörpers erzielt werden. Die Koffer wirken sich dagegen kaum negativ aus - auch nicht bei höherem Tempo.

Das einzige Ärgernis bisher war der hohe Verschleiß am ersten Kettensatz. Man konnte fast zusehen, wie sich die Kette dehnte und so war es bei Kilometerstand 21200 endgültig so weit: ein neuer Kettensatz mußte herbei. Das Wechseln des Kettensatzes war hingegen ein Kinderspiel - trotz Ausbau der Schwinge. 
Bei einem unserer riesigen Zubehörhändler D... L... hieß es im Vorfeld: "besser mit dem Kettentrenner und dann neu vernieten - Schwinge ausbauen ist viel zu aufwendig!" In Wirklichkeit waren es gerade mal 3 Schrauben mehr zu lösen als beim Reifenwechsel, wenn man davon ausgeht, daß die Kettenräder sowieso ausgetauscht werden. Nach weiteren 25000km war der nächste Kettensatz fällig.

Beim Kilometerstand von 33000 zeigten sich Startprobleme und man vermutete einen defekten Anlasserfreilauf - er ist im Motor gelagert und ein Austausch ist nur durch Ausbau und Zerlegen des Motors möglich. Gemäß Händleraussage ist dies eine absolute Ausnahmeerscheinung, was die Reparatur auch nicht billiger machte.
Bei der Fahrt zum Händler war es schon allerhöchste Zeit für einen Eingriff, da sich das Motorrad nicht mehr starten ließ und angeschoben werden mußte. Im zerlegten Zustand zeigten sich dann an dem Zahnrad, in das der Anlasser greift, ausgebrochene Zähne, die für die Fehlfunktion verantwortlich waren. 

Wie es überhaupt zum Ausbruch von Zähnen kommen konnte, war bisher nicht nachvollziehbar. Eventuell war eine Materialschwäche ausschlaggebend.

Insgesamt ist dieses Motorrad trotzdem sehr zu empfehlen !

Mittlerweile wurde die Leistung des Motorrades auf 61PS erhöht. 11PS mehr hört sich nach wenig an, ist aber in allen Lagen eine deutliche Leistungsverbesserung. Wer also plant, das Motorrad länger zu fahren, sollte sich diese Investition überlegen.

Beim Kilometerstand von 47700 war es dann doch langsam Zeit, etwas mehr Leistung zu beschaffen und so folgte diesem Motorrad aufgrund der sehr guten Erfahrungen eine Diversion 900.

  
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Stand: 19. Mai 2011